Tag 6 – Kolfuschger Höhenweg

Die ersten Wanderer sind schon aufgebrochen als wir aufstehen und auch unsere Leipziger Nachbarn machen sich bereit zum Aufbruch, als wir das Frühstück der Kinder vorbereiten. Es gibt entweder belegtes Brot oder Joghurt mit Müsli und Obst. Für die Kleine meist noch Banane oder einen Getreidebrei dazu.

Wanderung zur Forcelles Hütte

Wir haben uns an diesem Tag für eine Wanderung auf dem Kolfuschger Höhenweg entschieden. Als wir mit der morgendlichen Routine fertig sind machen wir uns auf den Weg runter in den Ort Kolfuschg. Dort fahren wir auf einen Parkplatz der nahe der Kolfuschg Talstation gelegen ist. Wir fahren mit der Gondel 600 Höhenmeter und wollen dann eigentlich auf eine weitere Gondel umsteigen die uns zur Forcelles Hütte bringt und weitere 300 Höhenmeter überwindet. Doch diese Gondel ist momentan außer Betrieb …

Schwitzen, Blasen laufen und Polenta

Wir beschließen den Aufstieg zu Fuß anzutreten und zur Forcelles Hütte zu wandern. Sollte genügend Zeit übrig bleiben, wollen wir weiter auf dem Höhenweg wandern und bis zum Grödener Joch laufen und von dort den Bus zurück nach Kolfuschg nehmen. Von der Hütte wären es nur noch 5 km und weitere 100 Höhenmeter. Allerdings sind die Kinder hungrig und müde. Die Kleine ist beim Wandern eingeschlafen aber bereits nach 30 min wieder aufgewacht und die Große war auch müde und ist dann besonders nähebedürftig, also kehren wir in der Hütte ein und gönnen uns Polenta mit Pilzragut, Bratwurst und dazu ein Radler. Die Große schaukelt nach dem Essen alle Liegestühle einmal durch und auch die Kleine bekommt Spiel- und Bewegungszeit. Sie findet es gerade witzig Kuckuck zu spielen und bindet dabei auch andere Hüttengäste ein.

Der Weg zurück zum Camper

Es ist schon 15 Uhr und wir müssen uns entscheiden. Den Wanderweg weiter gehen und am Grödener Joch hoffen den letzten Bus um 18 Uhr besser noch um 17:30 zu bekommen oder zurück laufen und hoffen die letzte Gondel um 17:30 zu erreichen. Wir entscheiden uns für die Seilbahn. Als wir fast an der Station angekommen sind, wollen wir wissen was eine Fahrt gekostet hat. Wir erinnern uns nicht, da wir beide beim Bezahlen nicht aufgepasst haben. Ein Blick auf die Tickets klärt auf. Unsere Kinder fahren kostenfreien. Zwei Erwachsene zahlen für eine Strecke 20 €. Um uns das Geld zu sparen, wollen wir die Strecke zurück laufen. Geht ja „nur“ bergab. Der Großen gefällt unsere Entscheidung nicht. Sie ist enttäuscht und traurig. Sie wäre sehr gern nochmal Gondel gefahren. Am Tag zuvor waren ihr die vielen Gondeln noch suspekt und mit dieser wollte sie anfangs auch nicht fahren. Aber eine Fahrt hat ausgereicht, dass sie nun am liebsten jeden Tag mehrmals fahren würde.

Aber die Entscheidung steht, wir laufen den steilen Weg hinunter und merken die Anstrengung bereits in unseren vom Abstieg beanspruchten Beinen. Nach einiger Zeit wird aus dem Schotter Weg Asphalt. Darauf zu laufen ist unangenehm und anstrengend. Aber im Zickzack laufen entlastet die Hüft- und Gesäßmuskulatur etwas, weil der dadurch weniger steil, dafür aber länger ist.

Nur noch kurz einkaufen

Als wir am Parkplatz beim Camper angekommen sind, schlüpfen wir schnell aus den Wanderschuhen raus und fahren zum Despar im Ort. Der Parkplatz ist winzig, aber wir finden nach kurzen Abwarten einen Spot für unsere 6 Meter Länge. Wir brauchen Joghurt, Obst, Burrata, Pesto und Cola! Bodo verlässt den sehr kleinen aber hochfrequentierten Laden mit der Kleinen als wir uns an der Kasse anstellen, weil sie Bewegung braucht und runter auf den Boden will, es aber im Laden viel zu eng ist. An der Kasse frage ich die Kassiererinnen, was ich auch die Bedienung auf der Hütte schon gefragt habe. Ob man hier im Ort irgendwo das EM Spiel Deutschland:Spanien schauen kann. Da sie kein englisch sprechen und mein italienisch quasi nicht existent ist, winke ich ab. Dann spricht mich ein Tourist an und fragt, ob er vermitteln soll. So erfahren wir, dass es eine Bar im Ort gibt, die das Spiel überträgt.

Stellplatzsuche während eines Radrennens

Wir suchen einen Stellplatz, der nicht so weit von besagter Bar entfernt ist, denn der Plan ist es, das Spiel gemeinsam mit den Kindern dort zu schauen und anschließend zu Fuß zum Stellplatz zurück zu gehen. Der erste ist Nix, der zweite durch Aufbauten für einen Marathon verbaut. Als wir auf dem dritten parken, spreche ich einen italienischen Camper an, um sicherzustellen, dass wir hier über Nacht stehen können. Von ihm erfahre ich, dass hier durch das Radrennen Maratona dles Dolomites, dass zwei Tage später stattfindet, viele der Stellplätze in der Umgebung überfüllt sind und das Stehen auf Plätzen, die keine Stellplätze sind, von den Behörden eher geduldet werden. Wir bleiben also hier.

Wenn unterschiedliche Bedürfnisse aufeinandertreffen

Allerdings stellen wir fest, dass die Kinder hungrig und sehr müde sind. Die Bar ist vom Stellplatz mindestens einen 30 minütigen Fußmarsch entfernt. Ach ja und Anpfiff war auch schon vor 5 Minuten. Wir beschließen, das Spiel als Audio Stream zu hören, machen den Kindern etwas zu essen und sie dann bettfertig. Bei der Einschlafbegleitung der Großen werden wir beide laut und Bodo verlässt für ein paar Minuten den Camper, um Ruhe und Kraft zu tanken.
Letztlich sind wir froh, dass wir nicht für das Fußballspiel noch irgendwo hingegangen sind, sondern die Kinder ins Bett gebracht haben und so ihrem Bedürfnis nach Schlaf nachgekommen sind. Wir sind ja sonst eigentlich auch nicht wirklich fußballbegeistert, sondern gucken nur sehr gerne die EM und WM Spiele. Und am Ende wäre sowohl das Spiel, als auch die Einschlafbegleitung lang und kräftezehrend gewesen.


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