Tag 3 – Die Toniebox ist leer

Am Morgen treffen wir auf den „Nachbarn“ dessen Kinder wir am Vorabend noch spielen sahen und wir kommen ins Gespräch. Er ist mit seinen drei Kindern seit 2,5 Jahren mit seinem Wohnmobil unterwegs und sie sind vor kurzem erst wieder in Deutschland angekommen. 2,5 Jahre. Eine unvorstellbar lange Zeit.

Wir ziehen dann aber weiter, weil wir Strecke machen und noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen wollten.
Die Kinder schlafen beide auf der Fahrt ein und als sie wach werden, sind wir kurz vor Nürnberg. Wir suche über Google Maps nach Einkaufsmöglichkeiten und Spielplätzen, damit die Kinder sich etwas bewegen können und etwas Action bekommen. Ganz spontan entschließen wir, nach dem Einkaufen noch Pizza essen zu gehen, damit wir alle mit starken Nerven auf den Spielplatz gehen.

Nerven aus Brei

Tatsächlich kostet uns das Essen fast die letzten Nerven, weil die Kleine mittlerweile nicht mehr gefüttert werden möchte, sondern alles selber machen möchte. Am liebsten würde sie das Gläschen Brei und den Löffel selber halten. Der Brei darf dann aber nicht in eine Schüssel, sondern soll im Gläschen bleiben. Naja, zum Glück kommt Banane wieder gut an und damit kann sie sich satt essen. Der Großen ist durch die lautstarken Unmutsbekundungen der Kleinen der Appetit etwas vergangen und so zieht sich das Essen etwas. Trotzdem machen wir noch den Abstecher auf dem Spielplatz, den wir uns rausgesucht haben. Mit so einem riesen Fahrzeug, wie dem Grand California, kann man nämlich leider nicht jeden Spielplatz ohne weiteres anfahren.

Der Grand California hat (fast) alles

Von vier Wänden wechseln wir erst auf vier Räder, um später von vier auf zwei Räder zu wechseln – na gut, zwei Fahrräder und ein Anhänger haben eigentlich sechs Räder, aber wer zählt schon mit. Aber erstmal reisen wir mit dem Camper.
Der Komfort im VW Grand California 600 ist groß. Die 6m Fahrzeug sind gut ausgestattet, beklagen können wir uns aber trotzdem über zu wenig Stauraum und fragwürdige Konzeption. Wir freuen uns über zwei Betten, Kühlschrank (mit TK Fach), Dusche und Toilette und anders, als wir es beim ersten Einräumen empfanden, passt doch recht viel rein. Es ist schon sehr wohnlich und, wenn man bedenkt, dass man einen Transporter fährt, äußerst komfortabel.

Wo der Strom herkommt

Natürlich gibt es Strom an Board. Neben den beiden 12 V Steckdosen (Zigarettenanzünder), gibt es an mehreren Stellen USB Ports, sowie 230 V Steckdosen (Schuko), wie man sie aus der Wohnung kennt, um beispielsweise die Toniebox zu laden. Durch Recherche im Internet hatten wir herausgefunden, dass die 230 V Steckdose hinter dem Fahrersitz auch funktionieren soll, wenn das Auto nicht an Landstrom angeschlossen ist. Landstrom bedeutet, dass das Auto z.B. auf dem Campingplatz per Kabel von aussen mit einem Stromkasten verbunden ist. Hinter dem Fahrersitz finden wir keine Steckdose, aber vorderseitig unten an der Rückbank. Bei der Abholung des Campers, bestätigt uns das auch der Vermieter. Mehr noch, alle Steckdosen sollen ohne Landstrom funktionieren. Leider haben wir das nicht nochmal vor der Abfahrt getestet und stellen unterwegs fest, dass wir keine der 230 V Steckdosen ohne Landstrom nutzen können. In falscher Sicherheit wähnend, haben wir allerdings sowohl die Kabeltrommel für den Landstrom Anschluss, als auch unseren Spannungswandler für 12 V auf 230 V zu Hause gelassen. Den Wandler hatten wir auf einer Norwegen Reise gekauft, weil wir Akkus für die Kamera laden mussten und autark reisen wollten.

Die Toniebox

Auch auf unserer Elternzeitreise ist der Plan, hauptsächlich auf kostenfreien Stellplätzen zu stehen und Campingplätze nur aufzusuchen, wenn wir oder die Kinder duschen oder wir Wäsche waschen wollen und nicht um unsere Geräte zu laden. Die Toniebox ist das einzige Gerät, das wir dabei haben, für das wir ein 230 V Anschluss benötigen. (Edit: Es gibt eine USB-Ladestation für die Toniebox, von der wir leider bei der Abreise noch nichts wussten)
Und nun, am dritten Abend, ist sie aber auch das einzige Gerät, das wir nicht laden können.
Vorerst …


Hinterlasse einen Kommentar