
Wir versuchen den Tag etwas früher als sonst zu beginnen, damit wir genug Zeit in Aalborg haben. Das klappt nur leidlich, aber immerhin sind wir in kurz nach zwölf unterwegs. Wir hatten noch kurz mit Flo und Fieder gesprochen, die uns erzählt haben, dass sie fast zwei Tage bis nach Hause brauchen. Sie wollen mit dem Bus von Aalborg bis nach Berlin fahren und von Berlin mit dem Regionalzug bis nach Regensburg. wir sind gespannt, wie wir es angehen. Einen festen Plan haben wir immer noch nicht.
Shopping and Shipping in Aalborg
Gegen 13:00 Uhr kommen wir beim Friluftsland in Aalborg an. Wir parken die Räder direkt vor dem Laden, damit wir sie durch das Schaufenster etwas sehen können. Wir schließen sie zusammen und nehmen unsere Lenkertaschen mit. als wir im Laden sind, können wir aber schon bald unsere Räder nicht mehr sehen. Wir finden uns schnell damit ab und hoffen das Beste.

Wir sprechen direkt einen Verkäufer an. Der zeigt uns die Nordisk Schlafsäcke, die wir auch schon online gesehen haben. Er hat den Tip, dass wir mit einem Gurt den Schlafsack abbinden können, damit die Kinder nicht darin versinken. Coole Idee. Wir haben Spanngurte, die wir dafür verwenden können.
Unsere Schlafsäcke sind einzeln in Drybags verpackt, die leider nicht mehr ganz dry halten. Wir hatten schon ein paar mal klamme Schlafsäcke nach einem Regen. Damit wir nicht etliche einzelne Säcke kaufen müssen, entscheiden wir uns für einen großen 65 l Sack von Sea to Summit. Da bekommen wir alle vier Schlafsäcke rein und es ist weniger Packaufwand. Win-win.

Wir kaufen außerdem noch ein paar extra Heringe für windige Tage. Nochmal soll uns das nicht passieren. Im Laden Gegenüber besorge ich mit der Großen noch eine 20 m Rolle Abspannleine, die ich mir selber zuschneiden werde.
Vom Regen in die … Döneria
Im Anschluss an den teuren Einkauf, gehen wir noch etwas essen. Wir könnten jetzt auch sparen und etwas aus unseren Vorräten nehmen, aber es ist eine Bauchentscheidung. Pun intended. Wir wollen gerade zu einem Laden gehen, da fängt es an zu regnen. Wir stellen uns provisorisch unter die Markise eines Kebab-Ladens, woraufhin ein guter Schauer vom Himmel kommt. Die Kinder sind hungrig und müde und wir beschließen spontan hier einzukehren. Die Große will kuscheln und die Kleine möchte klettern. Es wird zwischenzeitlich recht laut und
Interessanterweise ist der Spieß leer. Allerdings sieht es auch nicht danach aus, als wäre da heute überhaupt ein Spieß drauf gewesen. Das Fleisch, dass serviert wird, ist eher eine Art Hackfleisch. Die Fladen für den Dürüm und die zum Hähnchenteller serviert werden, werden immer frisch mit der Hand gemacht. Sehr aufwändig, aber auch sehr lecker. Fladenbrot gibt es hier nicht.

Und wenn ihr mal warmes Wasser braucht, hier gibt es auf der Kundentoilette nur warmes Wasser. Ich habe unsere Wasserflaschen dort aufgefüllt und 7,5 L warmes Wasser gezapft. Beim fahren nicht sonderlich erfrischend, aber es kühlt ja schnell wieder ab.
Ab geht die Post
Wir erkundigen uns, wo wir ein Paket besorgen könnten und es auch verschicken können. Føtex lautet die Antwort. Ich habe den Namen schon ein paar Mal gelesen, aber dachte immer, dass das etwas mit Fotos zu tun hat. Sie verkaufen aber Lebensmittel (fødevarer) und Textilen, woraus sich der Name ergibt. Dort ist eine Filiale von Postnord integriert, wo wir unser knapp über 3kg schweres Paket nach Hause schicken. Etwa 5 € der Karton und 40 € der Versand. Ein teures Unterfangen. Aber gut, wir wollten die Sachen einfach nicht mehr länger mitfahren:
- Waschschüssel
- Zwei Bücher
- Kamera + Ladekabel
- BMO Kuscheltier
- Nicht ganz leere Sonnencreme – wir haben schon eine neue
- Tarp
- Seile
- Alte Drybags
- Ein paar Buntstifte
- Die Kopfhörer der Großen
- Basecap
Zeit zum Zelten
Wir wickeln die Kinder und verquatschen uns mit drei älteren Herren. Es ist spät als wir Aalborg verlassen und die Kinder schlafen beide während der Fahrt ein. Aufgrund der Fitness der Kinder fahren wir einen Shelter Platz an, der besser früher, als später kommen soll. Er liegt dicht an einer Autobahn, bietet aber ansonsten alles, was wir brauchen: Eine ebene Wiese und ein Klo.

In der Nacht schleicht plötzlich jemand auf dem Platz herum. Lu wird es unbehaglich, weil die Person auf einmal so dicht an unser Zelt kommt. Ich beschließe einfach mal rauszusehen. Ich sehe jemanden 15 m entfernt laufen, mit Kopflampe. Ich rufe ein paar mal Hallo, bevor der Mann reagiert. Das kommt mir kurz etwas merkwürdig vor, aber es stellt sich heraus, dass er nur die Shelter Hütten sucht. Ich deute ihm die Richtung und füge noch an, dass es auch eine Toilette gibt. Er bedankt sich und geht mit seinem Fahrrad zu den Hütten. Meine Vermutung, warum er so dicht ans Zelt kam ist, dass neben unserem Zelt eine kleine Überdachung steht. Vielleicht dachte er, das könnte eine der Shelter Hütten sein. Nach etwa Schreibarbeit geht unser Tag dann auch zu Ende.

Heutige Fahrbilanz: 29 km, 2 h im Sattel






