Norway by Bike – Tag 24: Østrup – Hasseris (922 km)

Nachdem es in der letzten Nacht viel geregnet hat, ist unser Zelt von außen erstmal nass. Da wir im schattigen Wald stehen, wird es aber auch nicht viel trocknen. Wir werden es also nass einpacken müssen und heute Abend wird es eh wieder aufgebaut. Was allerdings etwas ungünstig ist, ist der nasse Sitzbereich im Anhänger. Die Seitenfenster waren nicht ganz verschlossen, aber ob es daran lag, wissen wir nicht. Fakt ist, dass die Sitzpolster nass sind und wir sie irgendwie trocknen müssen. Als erstes stellen wir den Anhänger in die Sonne. Leider reicht das nicht , weshalb wir den Kindern bei der Abfahrt eine Regenhose anziehen werden.

Während wir unten im kühlen Wald packen, sitzt die Große oben an einem Tisch und malt. Die Kleine ist viel auf dem Arm und später auch im Anhänger. Im Wald lassen wir sie hier noch auf dem Boden spielen, weil es durch den Regen besonders feucht ist und sie dann nach kurzer Zeit super dreckig und nass wäre. Die Wiese oben in der Sonne ist auch noch nass und das schlimmste: ein riesiger Hundehaufen versteckt im hohen Gras. Im Endeffekt baue ich ab und Lu betreut die Kinder.

Die alten Bahntrassen sind oft schnurgerade

Quetschie für die Kinder, Kakao für die Eltern, Schimmel im Kofferraum

Die Weiterfahrt wird durch Rückenwind stark erleichtert. Neben einer Weide machen wir einen Stop, weil die Kinder unruhig werden. Wir holen sie nicht aus dem Wagen, sondern sie bekommen einen Quetschie im Sitzen. Wenn wir sie jetzt rausholen, dann verlängert sich die Pause so sehr, dass unser Zeitplan nicht mehr aufgeht. Wir wollen in Nibe einkaufen und essen und kurz vor Aalborg einen Schlafplatz finden, damit wir morgen zum Friluftsland gehen können. Jedenfalls gönnen wir uns noch einen Kakao, während der Pause.

Kakao ist eine ernste Angelegenheit …
… gar nicht wahr!

Wir hatten durch die Regentage immer wieder einen nassen Kofferraum. Kofferraum nennen wir das Gepäckfach hinten am Anhänger. Leider ist der Stoff nicht wasserdicht und wenn die Witterung und die Fahrbahn nass genug ist, ist auch alles im Kofferraum nass. Das ist sehr ärgerlich. Wir haben zwei Stoffbeutel für die Gläschen mit Brei im Kofferraum. Gehabt müsste man sagen. Die sind beide angeschimmelt. Wir haben sie erstmal aussortiert und benutzen alte Windeltüten. Die Tüten, in denen Windeln verkauft werden. Es stellt sich nämlich heraus, dass da extrem robuste Tüten für alles mögliche sind. Wir nutzen seit Wochen die gleiche Tüte für unseren Müll. Und jetzt haben wir zwei weitere (die wir in weiser Voraussicht aufgehoben haben) im Kofferraum verwendet.

Während unserer kurzen Pause halte ich mal fest, wie geneigt mein Fahrrad immer steht

Wozu Routine, wenn es auch Chaos gibt

Eine Stunde nach dem Quickstop sind wir in Nibe und gehen als erstes einkaufen. Anschließend machen wir uns völlig überladen, wie immer, auf den Weg, um einen Ort zu finden, an dem wir essen und spielen können. Zu allem Überfluss haben wir Eis gekauft, was natürlich als erstes gegessen werden muss. Wir kommen auf einen Spielplatz mit einer windgeschützten Bank. Die Kinder sehen den Spielplatz und denken gar nicht an Essen. Sie sind so schnell es geht unterwegs zu den Klettergeräten. Als Lu das Eis öffnet, ist die Große allerdings schnell zur Stelle. Die Kleine dagegen nicht. Nennen wir es mal „zum Glück“. Weniger Zucker für Sie, weniger Strapazen für uns. Aber so bin ich „zum Glück“ die meiste Zeitig während Lu und Die Große das Eis essen, bei der Kleinen, weil sie immer auf eine große Rutsche klettert. Zwischendurch sprinte ich immer mal zum Tisch, um mir Eis abzuholen, während die Kleine vom Ende der Rutsche bis zur Treppe krabbelt.

Premiere, heute gibt’s mal einen Bescher Eis in der Pause

Danach gibt es noch etwa richtiges zu Essen, wovon die Kinder erstaunlicherweise auch noch mitessen. Aber das Spielen hat Vorrang. Sie haben jetzt auch lange im Anhänger durchhalten müssen und haben einen starken Bewegungsdrang. Nebenbei essen immer mal wieder etwas, aber sind auch sofort wieder weg. Keine wirklich tolle Lösung, aber das bekommen wir jetzt nicht mehr stressfrei hingebogen. Wir belassen es dabei und sagen uns, dass wir das einfach nicht zur Regel werden lassen.

Zwischen spielen und essen

Nach dem Aufenthalt in Nibe machen wir uns auf den Weg nach Hasseris, wo wir einen Shelter Platz herausgesucht haben. Fast 1,5 h später kommen wir dort an einem Ort an, den wir nicht zufällig gefunden hätten. Einigermaßen abgelegen, aber nicht weit ab von der Route und relativ ruhig, umgeben von Bäumen. Als wir ankommen, sind bereits zwei Radler dort. Flo und Frieder. Sie kommen aus Regensburg und sind an der Küste entlang bis hier her gefahren. Sie übernachten in einer der Shelter Hütten. Sie haben zwar ein Zelt dabei, aber sie sagen, sie haben meistens direkt in den Shelters übernachtet.

Wir bauen das Zelt auf und sehen zu, dass die Kinder ins Bett kommen. Es war heute wieder ein langer Tag.

Heutige Fahrbilanz: 49 km, 3:20 h im Sattel


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