Norway by Bike – Tag 23: Hjarbæk – Østrup (872 km)

Hier steht das Zelt seit gestern Abend im Windschatten der Hecke

Heute früh hat jeder sein eigenes Programm. Lu badet die Kleine, die Große spielt auf dem Spielplatz und ich baue das Zelt ab.

Fertig gepackt gehen wir nach vorne auf dem Campingplatz, um nochmal zu den Tieren und den Dreirädern und co zu gehen. Die Große möchte unbedingt nochmal zu den Kaninchen. Da aber (Stoff-)Hasen ihre Lieblingstiere sind, sind das alles Hasen.

Die Große besorgt frische Grashalme und Löwenzahn für die Kaninchen
Die Ziegen büxen hier neuerdings auch mal aus

Von Hasen, die Kaninchen sind und von kleinen Fischen

Wir holen uns noch einen Kaffee und ein Eis. Kleine Gönnung am Vormittag, bevor es wieder auf den Sattel geht. Wir betreuen die Kinder im fliegenden Wechsel und während die Kinder spielen lädt Lu GPX Dateien von einer Webseite herunter, mit der sie uns die weitere Route zusammenstellt und ich verfasse derweil einen Text für Friluftsland, bei denen wir einfach mal anfragen, ob wir ein Sponsoring von ihnen bekommen könnten. Wir haben nämlich beschlossen, dass die Kinder Schlafsäcke bekommen sollen. Kleine Kinder und Schlafsäcke sind immer so eine Sache. Wir müssen aufpassen, dass die Kinder nicht in dem Schlafsäcken versinken und keine Luft mehr bekommen. Es war teilweise schon so kalt, dass wir die Kinder mit unter unsere Schlafsäcke genommen haben. Allerdings bleibt dann weniger Schlafsack für uns, was es etwas ungemütlicher macht. Wir finden schon einen Weg, dass sie sicher darin schlafen könne. Z.B. machen wir Schlafsäcke vielleicht einfach nicht ganz zu machen. Fest steht, wir werden in Aalborg zu Friluftsland gehen (das ist quasi das Globetrotter in Dänemark) und werden Schlafsäcke und ein paar weitere Dinge besorgen. Mit oder ohne Sponsoring. Sind wir mal ehrlich, wir sind ein winzig kleiner Fisch. Aber wir haben nichts zu verlieren, außer die Zeit, die ich zum Tippen benötige. Kurze Abstimmung mit Lu und abgeschickt.

Nach dem Sturm

Es ist 15 Uhr und wir fahren endlich los. So spät sind wir womöglich noch nie losgefahren. Aber wir haben die Zeit alle gut genutzt. Durch den Sturm am Vortag erwarten wir ein paar Sturmschäden unterwegs. Es ist viel Laub und Astwerk heruntergekommen und hier und da sehen wir auch vereinzelt umgekippte kleine Bäume. Zwei dieser Bäume versperren uns an einem Punkt den Weg. Die Bäume beiseite schieben ist undenkbar. Die Fahrräder drüberhenen ebensowenig. Wir müssen die Stelle also umfahren. 3 km später sind wir wieder auf der Route und können die Bäume von der anderen Seite auf dem Weg liegen sehen.

Hier geht’s nicht weiter mit unseren Packeseln
Nach der Umfahrung sehen wir die Bäume nochmal von der anderen Seite

Wir haben zuletzt am Tag des Tourenstarts die Reifen aufgepumpt und heute kommen wir an einer Tankstelle vorbei, die günstig in all unsere Faktoren passt (Kinder sind wach, Tanke in Sichtweite, wenig Umweg), sodass wir hier einen Stopp einlegen und den Reifendruck wieder erhöhen. Das war auch bitter nötig, denn alle Reifen waren bei knapp der Hälfte des Anfangsdrucks. Jetzt sitzt es sich wieder etwas härter auf dem Sattel mit den prallen Reifen, aber es rollt auch wieder besser.

Die Reifen waren nach etwa 850 km auf unter 2 Bar runter – jetzt haben sie wieder 3,5 Bar

Wir fahren heute einen Shelter Platz in Østrup an. Auf einem Schild steht „Togshelter“, was womöglich Tagesschutzhütte heißt. Die liegt am Wegesrand, in einem kleinen Stück Wald versteckt. Es sind eigentlich zwei Hütten, die sie aussehen lassen haben, wie alte Wagons. Zusammen mit einer Lokomotive, wie sie auf manchem Spielplatz steht, ergibt sich ein Zug im schmalen Waldstreifen.

Der Shelter sehen hier aus, wie Wagons

Was auch immer das Schild uns mitteilen möchte, wir bleiben heute hier. Wir nutzen ein paar Äste, um damit den Boden etwas von Stöckern, Laub und Kleinkram zu befreien. Nach dem Fegen bauen wir unser Zelt auf. Während ich im Zelt alles aufpumpe und auslege, geht Lu mit den Kindern an den Zaun, der kurz hinter den Zügen verläuft, wo auch der Waldstreifen schon endet. Dahinter ist eine Weide mit Kühen, die wir den Abend über immer mal wieder laut muhen hören werden.

Eine Weide liegt kurz hinter unserem Shelter Patz
Das Kalb kommt zum Hallo sagen vorbei

Abendprogramm und etwas Wind

Es gibt noch ein kleines Abendbrot. Abendbrei aus dem Gläschen mit Heidelbeeren. Die Gläschen fahren wir schon seit dem Start mit uns herum. Zwischendurch hat Lu mal zwei/drei Gläser nachgekauft, aber auch nur, weil wir nicht so oft Gelegenheit haben, die Gläser mit dem Kakao-Banane Brei zu finden. Die kommen meistens gut bei den Kindern an, sind aber eher für eine schnelle Lösung im Repertoire. Heute soll es schnell gehen.

Nach der Einschlafbegleitung schlafen alle. Auch die Eltern. Ich werde vom Regen wach und lausche etwas beunruhigt dem aufkommenden Wind. Unser Zelt ist hier durch die Bäume vor den Böen geschützt, das ist schon mal gut. Gleichzeitig ist der Waldstreifen recht schmal und wir hätten nirgendwo sonderlich weit vom Waldrand entfernt aufbauen können. Die Bäume an den Flanken des Waldes sind dem Wind ggf. voll ausgesetzt. Aber heute soll es nicht so windig sein, wie gestern und abgesehen von ein paar langen, mäßigen Böen, bleibt es ruhig. Der Regen auf dem Zelt klingt dagegen entspannend, wie eh und je.

Schlafen im Zelt bei Regen, immer wieder schön

Heutige Fahrbilanz: 38 km, 2:30 h im Sattel


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