Heute gibt es noch einmal ein gemeinsames Frühstück, dann werden wir die Kinder packen die Sachen und schwingen uns wieder auf die Räder. Unsere Fahrräder wurden schon eingesponnen, als wenn ich bin und sagen wollten, dass wir zu lange rasten.
Es rollt gut, als wir heute wieder losfahren. Wir sind ausgeruht und vermutlich haben wir etwas Rückenwind. Die ersten 35 km sind schnell im Kasten. Wir haben etwas über 2 Stunden für den ersten Abschnitt des Tages gebraucht und nun gehen wir einkaufen. Während Lu und die Große einkaufen sind, schraube ich die Acht aus dem linken Rad des Anhängers. Die Kleine beobachtet das Ganze und als ich fertig bin, möchte sie auch noch mal schrauben. Ich geb ihr das Werkzeug und als wir fertig mit den Arbeiten sind, gehen wir noch zum Bäcker, der vorne im Geschäft untergebracht ist und holen uns passenderweise ein „Handwerker-Frühstück“: zwei halbe Brötchen und eine Tasse Kaffee. Wir heben den Einkäuferinnen natürlich etwas auf und obendrein gibt es noch ein Hörnchen, dass mir die Verkäuferin mit Nutella beschmiert, weil es keine Schoko-Croissants gibt. Das wird natürlich auch geteilt. „Alleine essen macht dick“, habe ich mal gehört – von Leuten, die auch was abhaben wollten. Anders gemünzt könnte man sagen, „mit Familie essen hält schlank“, wobei das spätestens zur Weihnachtszeit auch nicht mehr stimmt. Ich schweife ab.
Jetzt bloß nicht krank werden
Als wir uns heute auf den Weg gemacht haben, fing Lus Hals an zu kratzen. Ungünstig, aber wir bekommen das hoffentlich noch gerade gebogen. Erstmal beobachten und nicht in Panik verfallen. Wenn wir uns jetzt alle erkälten, dann müssen wir sehen, wie es weitergeht. Aber, wie gesagt, erstmal abwarten. Erste Vorkehrungen werden dennoch getroffen. Lu und ich haben zwar identische Trinkflaschen, aber wir haben vor Monaten, als einer von uns krank war mal gesagt, dass wir einfach die Flasche des Kranken mit einem Gummiband markieren. Irgendwann war das Band längere Zeit bei mir an der Flasche, sodass wir übernommen haben, dass meine Flasche, die mit dem Gummiband ist. Auf jeden Fall sehen wir jetzt erstmal zu, dass wir nicht aus Versehen aus der Flasche des anderen trinken. Das haben wir uns eigentlich ohnehin schon beim Wandern angewöhnt, weil wir dann besser den Überblick behalten, wieviel wer getrunken hat. Als zusätzliche Maßnahmen gegen ein Anstecken, achtet Lu darauf, nicht vom gleichen Besteck, wie die Kinder zu essen, nicht das Eis mit den Kindern zu teilen und solche Sachen eben.
Auf dem Spielplatz zum Essen und Schrauben
Wir wollen nach dem Einkaufen, wie gewohnt, auf einem Spielplatz Rast machen, gemeinsam essen und den Kindern Spielzeit geben. Den Kindern ist heute scheinbar nicht so sehr nach Spielplatz oder der Spielplatz gefällt nicht so. Auf jeden Fall ist der Stopp heute eher kurz und wir recht schnell wieder unterwegs.
Als ich am Anhänger etwas einpacke, mehre ich einen Spalt am Rahmen des Anhängers, der so nicht sein sollte. Der Anhänger lässt sich zusammenfalten und am unteren Gelenk der Strebe, die die Fahrkabine aufrecht hält, hat sich eine Schraube gelockert. Leider habe ich nicht ganz das passende Werkzeug dabei, denn ich brauche zwei Inbusschlüssel gleichzeitig, um die Schraube zu schrauben und zu kontern. Zum Glück habe ich mein Multitool dabei und zum Glück lässt sich die Konterschraube trotz rundem Kopf mit der Zange greifen. Nicht sehr professionell, aber anders kann ich das gerade nicht fixen. Also, merke: immer separate Inbusschlüssel dabei haben.
Wasser frisch von Bauer
Wir brauchen wieder Wasser und heute fragen wir einen Bauern, den wir gerade über seinen Hof laufen sehen. Er ist sehr wortkarg, aber wie wir am Ende merken, trägt er Hörgeräte und wahrscheinlich hat er uns einfach nicht gut verstanden. Seine Frau füllt unsere Flaschen auf und fragt, ob wir gefrorene Zitrone ins Wasser haben wollen. Verlockend bei den Temperaturen, aber das wird uns in ein paar Tagen, bei der Wärme und durch die Sonneneinstrahlung eher auf die Füße fallen. Wir belassen es bei reinem Leitungswasser.
Schlafplatz auf nem nassen Acker
Wir müssen langsam einen Platz zum Schlafen finden und sind entsprechend weniger wählerisch. Wir finden einen Acker, der teilweise tiefe Reifenspuren vom Traktor hat, in denen das Wasser steht. Wir finden aber ein trockenes Fleckchen und lassen uns nieder.
In der Nacht fahren einige Landwirtschaftsfahrzeuge auf der Landstraße vorbei, die etwa 200 m von uns entfernt ist. Ihr helles Licht strahlt in alle Richtungen und damit auch immer quer über das Feld und auf unser Zelt. Wir haben heute kein Internet, können also nicht arbeiten an unserem Blog oder dem Instagram Account arbeiten, also vergeben wir noch ein paar Favoriten in den Fotos und beenden den Tag trotzdem gewohnt spät.
Heutige Fahrbilanz: 53 km, 3:20 h im Sattel









