Norway by Bike – Tag 7: Bleckede (261 km)

Heute ist unser erster Ruhetag. Die Kleine wacht um 6:20 Uhr auf und findet müde zwei Stunden lang nicht in den Schlaf, bis sie dann doch nochmal für 30 Minuten einschläft.

Also stehen wir alle auf und bereiten das Frühstück vor. Heute wird das erste Mal nichts abgebaut, weil wir beschlossen haben, noch eine Nacht auf dem Campingplatz dranzuhängen. Die Große und ich ziehen los, um zu schauen, was wir am Kiosk bekommen können und um die Buchung zu verlängern. Am Kiosk bekommen wir leider keine Brötchen, weil wir die am Vortag hätten bestellen müssen, aber es gibt kleine Marmeladen, wovon die Große sich eine aussuchen darf und Kaffee für die Eltern. Außerdem darf die Große sich ein Gummitier aussuchen und als sie weiß, was sie haben möchte und die Frau hinter dem Tresen sie fragt, antwortet die Große sogar selbst, was mich sehr stolz macht. Eigentlich ist sie eher zurückhaltend und möchte in solchen Situationen, dass wir antworten. Aber hier sagt sie, dass sie eine lange Schlange haben möchte.

Frühstück, Wäsche waschen und etwas Streetart

Zurück am Zelt bauen wir gemeinsam das Frühstück an einer Picknick Bank auf. Es ist schnell chaotisch auf dem Tisch und da die Kleine nicht essen möchte, was sie nicht selber machen darf, gestaltet es sich insgesamt eher schwierig mit ihr am Tisch zu essen. Auf dem Boden ist das Essen gerade leichter mit ihr.

Nach dem Frühstück gehe ich mit der Großen zu den Waschmaschinen und wir werfen eine große Ladung an. Erwachsenen- und Kinderwäsche in der gleichen Maschine. Ich stelle einen Timer auf dem Handy, damit wir die Wäsche nicht vergessen, wir waschen noch Besteck und Geschirr vom Frühstück ab und dann geht’s zurück zum Zelt.

Im Schwimmbad nebenan ist noch kein Betrieb zu hören und die Große möchte mit Kreide malen. Wir haben ein paar Stücken Kreide mitgenommen und es gibt auf der Zeltwiese ein paar Stellflächen mit Gehwegplatten, auf denen sie malen kann. Sie ist voll in ihrem Element und malt Sonnen, Hasi auf dem Rennrad, sich selbst und fragt uns Gelegentlich, ob wir etwas für sie malen können.

Fail mit dem Wäschetrockner

Die Wäsche ist fertig und ich schichte sie um in den Wäschetrockner. Leider habe ich mich vertan bei der Programmauswahl und so kommt die Wäsche genauso nass wieder raus, wie sie reinging. Lu organisiert uns einen Wäscheständer und der reicht genau aus für die gesamte Wäsche. Zusätzlich hänge ich ein Solarpanel an den Ständer und das andere Panel lege ich aufs Zelt. Wir haben nämlich keinen Strom gebucht und wollen unsere Powerbanks wieder füllen.

Fail beim Mittagsschlaf

Die Kleine ist müde und Lu versucht sie hinzulegen. Das erste Mal auf der Tour, dass sie nicht im Anhänger schläft. Sehr unruhig schläft sie irgendwann ein, wacht aber nach 45 Minuten wieder auf. Lu versucht es eine weitere Dreiviertelstunde sie zum Einschlafen zu bringen, aber gibt schließlich entnervt auf.

Auf ins Schwimmbad

Wir ziehen die Kinder und uns um und gehen rüber ins Schwimmbad. Es ist etwa 14:30 und es gab noch kein Mittagessen, also hole ich etwas am Imbiss für uns alle. Die Große geht schon etwas planschen, aber die Kleine ist noch sehr müde und entsprechend launisch und wir setzen sie noch nicht ins Wasser. Vielleicht findet sie nach dem Essen ja nochmal in den Schlaf. Sie liegt jetzt bei Lu im Arm und braucht wieder 45 Minuten, bis sie eingeschlafen ist, schläft dann aber auch wieder 45 Minuten. Die ganze Zeit in Lus Armen.

Auszeit

Es war beim Essen wieder etwas hitzig geworden und auch wenn ich durchgehalten habe, sprechen Lu und ich uns ab, dass ich mir eine Auszeit nehme. Die Große ist neben unserem Platz auf einem Kleinen Spielplatz vergnügt und ich gehe nochmal zum Kiosk. Ich hole mir eine bunte Tüte mit Gummitieren, Nervennahrung, und setze mich auf eine Bank. Ich versuche den Kopf etwas freizubekommen. Das gelingt mir heute auch einigermaßen. Als die Große gewickelt werden möchte, schreibt Lu mir eine Nachricht und ich komme zurück.

Die Kleine schläfts noch und die Große möchte weiter auf dem Spielplatz spielen und noch nicht ins Wasser. Lu war gestern baden und heute gehe ich ins Wasser. Es ist total merkwürdig so frei planschen zu gehen, aber ich genieße es und springe sogar ein paar mal vom 3er. Das hab ich früher regelmäßig gemacht. Heute ist es aber eine kleine Herausforderung. Den 5er schenke ich mir. Wir wollen es ja nicht übertreiben.

Als ich wiederkomme, sagt Lu, ich könne noch weiter schwimmen, weil die Große noch spielt und die Kleine noch schläft. Ich frage die Große nochmal direkt, aber sie möchte weiter am Wackelschiff mit Maiskolben (Tannenzapfen), Äpfel (grüne Eicheln) und diversen anderen Zutaten (Sand, der immer mal etwas anderes ist) backen.

Badespaß mit den Kindern

Lu und ich haben abgemacht, dass sie winkt, wenn sich die Situation ändert. Als die Kleine wach wird, komme ich zurück und die Kinder und ich gehen im Babybecken planschen. Die Große „schwimmt“ im flachen Wasser und spielt mit einem Badeschuh als Boot und die Kleine übt fleißig das Stehen im flachen Wasser. Dabei kippt sie waghalsig immer wieder um und schluckt ab und zu etwas Wasser. Ich fange sie immer auf, aber ich möchte ihr ein bisschen ein Gefühl dafür geben, was passiert, wenn sie sich so im Wasser fallen lässt. Sie ist nämlich auch außerhalb des Wassers oft etwas sehr wagemutig, vor allem aber abenteuerlustig und unermüdlich. Das hält uns oft ganz schön auf Trapp.

Das erste Stockbrot

Die Badezeit ist für uns jetzt zu Ende, weil wir noch etwas zu Abend essen und die Kinder baden möchten. Heute hat ein Grillstand auf dem Campingplatz geöffnet und dort wollen wir heute essen. Am Zelt angekommen, sehen wir, dass eine Feuerschale auf der Wiese aufgebaut wird. Wir hatten schon gelesen, dass heute Stockbrot gemacht wird, aber dachten bei der Ankunft gestern nicht daran, dass es klappen würde. Die Große hat schon oft von Stockbrot gehört. Und heute kann sie es selber machen. Endlich! Wir freuen uns sehr für sie und sie hat viel Spaß dabei. Es wird Fertigteig von Sonntagsbrötchen verwendet. Der aus der Rolle. Bei einer der Rollen, hat sich der Einkäufer vergriffen und so haben wir einmal Croissant-Teig. Der macht sich allerdings, nicht so gut, da er recht flüssig wird, wenn er dicht ans Feuer kommt. Als weiteres Highlight gibt es Marshmallows. Die schmecken der Großen besonders gut.

Alle nochmal waschen

Nach dem Stockbrot riechen wir leider geräuchert. Wir Eltern haben gestern Abend erst geduscht und Wäsche gewaschen. Die Kinder sollen auch noch gebadet werden. Wir gehen mit den Kindern also ins Familienbad, baden die Kleine, die Große lässt sich dank Spielzeug duschen (zum Glück, denn die Babywanne wäre zu klein gewesen) und Lu und ich gehen auch nochmal duschen. Während Lu die Kleine am Ende schon mal mitnimmt, spielt die Große noch etwas mit Wasser und ich mache noch Handwäsche. Zum Glück war es alles Funktionskleidung, die trocknet recht schnell. Dann geht’s ab ins Zelt und ab ins Bett. Es war ein schöner Tag, mit Höhen und Tiefen und Entspannung für die Beine. Morgen geht es wieder auf die Räder und weiter gen Norden.

Heutige Fahrbilanz: 0 km, 0 h im Sattel


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