Norway by Bike – Tag 1: Berlin – Nauen (48 km)

Es hat länger gedauert, als geplant, aber gegen 15:00 Uhr stehen wir mit den Rädern bereit vor der Haustür. Wir entscheiden spontan, dass wir einen Teil von der Kinderkleidung doch zu Hause lassen, weil sich die Taschen kaum schließen lassen. Immer noch völlig überladen, wollen wir los rollen. Aber nun macht uns die Navi App noch einen Strich durch die Rechnung. Wir sind noch nicht ganz auf der Route und jedes Mal, wenn Lu die Route startet, wird sie angepasst und hat plötzlich einen ganz anderen Verlauf. Es hilft, die Route zu starten, während das Handy im Flugmodus ist. Was allerdings passiert, wenn Lu das Internet wieder einschaltet, weiß keiner so genau. Lassen wir uns überraschen.

Alles bereit zur Abfahrt

Los geht’s!

Die Kleine ist im Hänger eingeschlafen, bevor wir überhaupt losgefahren sind. Nun liegen die ersten Meter gen Norwegen hinter uns und es macht sich dieses On-Tour-Feeling breit. Die Räder sind derart voll bepackt, dass jede Faser des Körpers Bescheid weiß, dass wir auf große Reise gehen. Ich habe heute zum ersten Mal die normal-großen Ortlieb Taschen (21 L) am vorderen Gepäckträger angebaut. Der Lenker ist dadurch ganz schön träge geworden und ich muss mich erstmal daran gewöhnen. Lu zieht das rund 100-kg-Gespann aus Fahrrad, Taschen und Anhänger und nach weniger als fünf Minuten, müssen wir schon die erste Baustelle umfahren, weil unser Konvoi nicht durch die schmale Lücke für Fußgänger und Radler passt. Der Anhänger ist 80 cm breit und mit meinen prall gefüllten Taschen am hinteren Gepäckträger bin ich sogar breiter als der Anhänger. Kein Problem, einmal auf die Straße, knapp an der Autobahnauffahrt vorbei und wir sind wieder auf Kurs.

Wir grooven uns ein und das rechte Rad des Anhängers knarzt. Ab und zu meldet sich grunzend die Bremse des Anhängers (womöglich hätte ich die Bremsscheiben des Anhängers zu Hause lassen sollen, weil die Bremse nur beim Schieben zum Einsatz kommt und somit jetzt eher stört). Zu guter letzt eiert das rechte Rad auch noch, seit ich vor ein paar Monaten mit dem Anhänger an einer Verengung hängen geblieben bin. Ich habe Werkzeug dabei und werde mich im Laufe der Tour darum kümmern.

Bye bye Berlin!

Am ersten Tag zieht Lu den Anhänger

Wir verlassen Berlin nach Westen, über das ICC, weil wir als erstes den Havelradweg ansteuern. Auf dem Weg liegt das B5 Center und da wir so spät losgefahren sind, ist es schon 17:30, als wir dort ankommen. Wir beschließen trotzdem hier eine Pause einzulegen, damit die Kinder sich bewegen können und wir alle etwas essen können. Essen haben wir nämlich reichlich dabei, da wir vieles von zu Hause eingepackt haben, was nicht zurückgelassen werden wollte. Ein Schild verweist auf einen Spielplatz und wir nehmen das Angebot dankend an. Gegen 19:00 Uhr sind wir wieder auf dem Weg und finden um 20:30 einen Platz, wo wir unser Zelt aufschlagen wollen. Leider ist es sehr mückig, weshalb wir die Große vertrösten müssen, die gerne beim Aufbau helfen möchte. Beide Kinder sind äußerst müde und wir sehen zu, uns alle schnell ins Bett zu bekommen. Beim Aufbau läuft mir direkt erstmal eine Zecke am Schienbein hoch.

Das fängt ja gut an …

Heutige Fahrbilanz: 48 km, 3:45 h im Sattel

Bilder des Tages


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