Tag 21 – Fahrt zum Iseosee

Heute fahren wir langsam gen Heimat. In vier Tagen, inklusive heute, wollen wir zu Hause sein, damit wir den Camper ausräumen, reinigen und am Folgetag abgeben können. Die Strecke von Iseltwald bis zu uns nach Hause ist erfahrungsgemäß an einem Tag machbar, aber für die Kinder wäre das unnötig stressig – und für uns letztlich auch. Aber da morgen mein 40. Geburtstag ist und wir nochmal nach Italien wollten, berücksichtigen wir das auf unserer Route. Wohin es genau gehen soll, wissen wir noch nicht.

Sei nicht Teil des Staus

Wir fahren zum Gotthardtunnel und stecken direkt in einem Stau. Aber nicht so ein lahmer Schritttempo Stau. Nein, so einer, wo die Leute aussteigen und auf der Leitplanke sitzen. Das beste ist: unser Tank ist fast leer und wir sind an der letzten Tanke vorbeigefahren, weil wir sie zu teuer fanden. Eigentlich hätten wir noch 80 km im Tank gehabt, was locker für den Tunnel gereicht hätte. Aber beim langsamen Rollen im Stau geht der Verbrauch laut Anzeige auf bis zu 30/40 L hoch und das wollen wir nicht riskieren. Google sagt mittlerweile auch, dass es es kraftstoffsparender sei, über den Gotthard Pass zu fahren. Jetzt müssen wir nur noch warten, dass das Auto auf der Ausfahrtsspur weggeschoben wird. Vermutlich war ihnen … der Sprit ausgegangen.

Jetzt fahrn wir übern Berg, übern Berg

Wir nehmen also die letzte Ausfahrt vor dem Tunnel, tanken 15 L für 1,94 €/L und fahren über den Gotthard Pass. Wir waren vor ein paar Jahren schon mal hier oben. Damals war alles in Wolken und Nebel gehüllt und wir haben unsere Wanderung auf dem Pass sausen lassen, weil wir nichts sehen konnten. Heute ist der Himmel klar und wir können viel mehr sehen. Es ist teilweise sehr weitläufig hier oben, nicht so schmal und steil, wie wir es von vielen anderen Pässen kennen.

Wir fahren ohne Stopp über den Pass und Lu hat uns am Ende des Passes eine Einkehrmöglichkeit herausgesucht. Die „Caseificio del Gottardo“, eine Schaukäserei, die mit vielen Fliegen auf der Terrasse aufwartet. Das realisieren wir erst nicht so recht. Erst, als wir uns setzen, bestellt haben und von Fliegen umschwirrt werden, überlegen wir, ob wir uns drinnen einen Platz hätten suchen sollen. Wir bleiben draußen. Als das Essen kommt, werden es natürlich noch mehr Fliegen. Rösti mit kräftigem Käse überbacken, dazu Speck und Ei. Ein sehr deftiges Mittag, aber auch ein sehr leckeres, finden alle Beteiligten – inklusive der Fliegen.

Abbruch

Die Kinder hatten wegen der Autofahrt heute, bis jetzt, wenig Bewegung. Das macht sich auch am Tisch bemerkbar. Sie haben einen starken Bewegungsdrang. Sie essen ein bisschen und wollen dann wieder spielen. Dabei will die Kleine klettern, die Große will mit der kleinen verstecken/kuckuck spielen. Wir sind noch nicht fertig geworden mit unseren Speisen, während die Kinder abgebrochen haben und das Klettern der Kleinen ist betreuungsintensiv, da wir aufpassen müssen, dass sie nicht vom Stuhl abstürzt. Wir müssen es irgendwann unterbinden, was der Kleinen gar nicht gefällt. Sie weint laut los. Die Große ist übermüdet und mit der Situation überfordert. Sie wird wütend, weint und wird sehr laut. Ich beende entnervt mein Essen, nehme die Kleine mit und gehe zum Auto vor. Auf dem Weg bezahlen wir noch. Lu und die Große kommen wenig später nach und wir machen uns abfahrbereit.

Mailand: Erstmal zu LIDL

Wir wissen immer noch nicht, wo wir heute stehen werden, aber wir wissen, dass wir noch ein paar Dinge einkaufen wollen. Und tanken müssen wir auch. Die 15 L bringen uns nicht ewig weit. Wir finden einen Ort, wo beides dicht beisammen liegt . Es geht zu LIDL und Lu sagt, dass es die größte Filiale gewesen sei, die sie je gesehen hat. Während sie mit der Großen einkaufen geht, spielen die Kleine und ich auf dem Parkplatz. Wir machen die Kinder bettfertig und fahren los zur nahegelegenen Tankstelle und tanken dort für 1,64 €/L voll. Das sind satte 30 Cent weniger, als noch vor dem Gotthard Pass.

Wo soll’s denn hingehen?

Auf der Weiterfahrt legen wir endlich fest, wo es hingehen soll. Durch park4night hat Lu einen Platz gefunden. Sie hat gefiltert, dass der Stellplatz einen Spielplatz haben soll. Einigermaßen in Nähe von uns war der Iseosee, mit solch einem Angebot.

Als wir auf dem Stellplatz ankommen, ist dort nichts los. Alles leer. Wir platzieren uns, lagern die schlafenden Kinder um und machen noch Caprese. Diesmal einfach in einer Schüssel, statt nett auf einem Teller drapiert, um etwas Zeit zu sparen. Es ist ein bisschen undifferenzierter im Geschmack, aber dennoch lecker. Die gewonnene Zeit nutzten wir zum Schreiben für den Blog.

Rums!

Um kurz vor halb zwölf rumst es gewaltig. Wir sind erst verwundert, weil der Knall wirklich heftig war. Dann bemerken wir aber, dass ein Feuerwerk auf der anderen Seite des Sees stattfindet. Heute findet die 54ª Processione della Madonna di Stella Maris statt und die wird mit einem Feuerwerk gekrönt, dass es in sich hat. Wir scherzen, dass Lu mir das Feuerwerk zum Geburtstag bestellt hat, aber dafür waren sie wohl etwas zu früh dran.

Wir feiern ruhig in meinem Geburtstag rein und um 1 Uhr schreiben wir noch am Blog und ich sitze dabei zur Abwechslung mal auf dem Fahrersitz. Aber bald ist dann auch Feierabend für heute und wir gehen ins Bett. zzzZZ


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