Das Pordoijoch! Wir haben ganz oben neben einigen andern Campern die Nacht verbracht. Am Morgen habe ich Lust den Kindern Arme Ritter zu machen.
Arme Ritter für alle
Wir haben noch einen Rest Apfel Mango Mark, das gerade noch essbar ist, perfekt. Während die Große sich mit einem Buch beschäftigt, ist die Kleine unzufrieden. Also geht Bodo mit ihr draußen spazieren, solange ich das Essen vorbereite. Als die Arme Ritter fertig sind, baut Bodo draußen alles auf, Camping Tisch und Stühle und den Hochstuhl. Er begleitet das Essen der Kleinen draußen, während ich das Frühstück der Großen drinnen betreue. Bodo und ich essen selbst hinterher etwas, plus die Reste.
Am Ende des Frühstücks, zurück im Camper, wird es Bodo zu viel. Zu laut. Zu eng. Er geht mit der Kleinen nochmal raus auf den Parkplatz und läuft mit ihr ein paar Schritte. Der Parkplatz füllt sich und wir müssen hier schleunigst weg, denn der Ein- bzw. Ausgang vom Parkplatz wird mehr und mehr zugeparkt und wir laufen Gefahr, hier nicht mehr rauszukommen. Wir treten die Fahrt nach Arabba erneut an, um Grau- und Schwarzwasser zu entleeren und Frischwasser aufzufüllen. Erst dann überlegen wir uns wie es weitergeht.
Zu viel, zu laut, zu eng
Ein für die Gegend vielfältiges Spielplatz Angebot lockt uns erneut nach Kolfuschg. Also parken wir wieder auf dem Parkplatz nahe der Seilbahn Station, wo wir ein paar Tage zuvor geparkt hatten, um zur Forcelles Hütte zu wandern. Es kostet für einen Camper 12 €, um hier einen Tag lang stehen zu können. Wir packen alles zusammen, was für einen Tagesausflug benötigt wird. Bodo wird es wieder zu viel, also geht er mit der Kleinen schon vor, während ich mit der Großen die übrigen Sachen packe und mit ihr das Parkticket besorge. Sie findet etwas zum klettern, ich habe noch etwas vergessen also dauert es etwas länger, bis wir auch auf dem Spielplatz sind.
Spielplatz, essen, Spielplatz
Die Kinder sind happy und bespielen den ganzen Spielplatz. Zwischen 13 und 14 Uhr sagt die Große, das sie Hunger hat. Ich google und wie so oft, kommt uns die Mittagspause in die Quere, aber der Zufall will es so und das Restaurant, in dem wir vor ein paar Tagen das Deutschland:Spanien Spiel schauen wollten, ist das einzige, welches um die Mittagszeit geöffnet hat. Knapp 1 km müssen wir laufen, dafür hat das Restaurant eine große Terrasse mit umfangreichen Spiel und kletter Angebot für Kinder. Sogar zwei Trampoline und ein Dreirad gibt es. Während wir auf das Essen warten und die Kleine noch beim Papa in der trage schläft, spielt die Große vergnügt mit den Spielsachen. Nach dem Essen ist auch die Kleine voll dabei und wir haben das Glück die beiden für längere Zeit beim Spielen beobachten zu können. Darum bestellt Bodo sich noch was zu trinken und wir genießen für einen weiteren Moment die Stille. Aber wie zu erwarten, ist es mit der Stille ganz plötzlich vorbei.
Unerwarteter Gefühlssturm
Die Große spielt mir dem Dreirad an einem Haus und ruft ganz plötzlich, dass die Kleine nicht ihre Sachen wegnehmen darf. Die ist aber gerade vertieft im Spiel mit etwas anderem und nicht mal in der Nähe. Wir versuchen zu beruhigen und zu erklären, aber es ist nur der Anfang eines sehr langanhaltenden Gefühlssturm. Die Große bricht immer wieder in Tränen aus. Unsere Worte haben keine Wirkung. Es vergehen 30 Minuten und sie befindet sich noch immer in einer Spirale aus Wut und Tränen, sie möchte keinen Trost und vorerst keine körperliche Nähe. Wir haben uns zu Anfang gleich aufgeteilt. Bodo begleitet den Gefühlssturm der Großen und ich betreue die Kleine. Damit haben wir es beide geschafft, die Situation ruhig zu begleiten. Selten gelingt uns das in einer so fordernden Situation.
Wir müssen gehen
Wir haben beschlossen zu gehen und haben bereits bezahlt. Als Bodo zur Toilette geht, wirkt die Große vorerst gefestigt, aber nach kurzer Pause bricht es wieder aus ihr heraus. Ich signalisiere ihr, dass ich für sie da bin. Aber sie ist nicht bereit und weint immer wieder bitterlich. Sie ist wütend und verzweifelt und mich zerreißt es innerlich ihr nicht helfen zu können. Ich habe die Kleine in die Babyschaukel gesetzt, aber auch sie ist, wie die große Schwester, extrem müde und möchte in kurzen Abständen entweder auf den Arm oder in die Schaukel. Ich fühle mich überfordert und füge mich dem chaotischen Hin- und her. Plötzlich kommt die Große aus ihrem Spielhäuschen heraus und will auf meinen Arm. Und das obwohl da gerade schon die unzufriedene kleine Schwester ist. Ich nehme sie hoch und habe für einen Moment beide auf den Arm. Ich sage der Großen, das sie sich an mich kuscheln kann und das tut sie auch. Doch die Kleine will wieder runter. Also lasse ich sie. Aber natürlich ist das auch nicht richtig. Ich will die Große kurz absetzen, um die Kleine wieder hochnehmen zu können, aber die Große will nun auf die Babyschaukel. Die Kleine macht kurz wieder ihr eigenes Ding, perfekt. Als Bodo wieder draußen ist, ist die Stimmung noch nicht gut, aber beim Schaukeln wird sie immer besser. Ich nehme die Kleine in die Trage. Auch die Große möchte getragen werden, also trägt Bodo sie den steilen Weg bergauf zurück zum Parkplatz. Wir haben einen schönen Stellplatz in der Nähe rausgesucht, im Ort Funtanacia. Er liegt direkt an einem Sportplatz mit Bar/Cafe und Spielplatz. Etwas schräg, aber mit Keilen nicht mehr ganz so schlimm. Für die Kinder gibt es Butterbrote und Obst. Wir Eltern sind noch satt vom Mittagessen. Nach der Einschlafbegleitung habe ich einen flauen Magen und schlafe bis kurz vor dem Schlafengehen, während Bodo Eis isst und am Blog schreibt.








